Zu wenig oder keine Haare, die falsche Farbe, oder einfach nur der Wunsch nach einem neuen Look: Für die Perücke gibt es viele Gründe. Und einem verbreiteten Vorurteil zum Trotz – es sind nicht nur Frauen, die sich eine Perücke kaufen. Zeit für uns, sich dem Haarersatz einmal eingehender zu widmen.
Schöne Haare will jeder. Umgekehrt kann der Verlust der Haare bei Frauen wie Männern zu einer psychischen Belastung werden. Denn volle Haare gelten als Zeichen von Jugend, Kraft und Gesundheit, also Werte, über die sich sowohl Weiblichkeit wie Männlichkeit definieren. Da bietet sich das Haarteil oder die Perücke an. Es gibt Menschen, die aufgrund von Krankheit tatsächlich keine Haare mehr haben. Manche tragen eine Perücke aber auch aus modischen Gründen.
Perücken und die Alternativen
Falls du mit deinen Haaren unzufrieden bist, dann kannst du es ja zuerst mit einer Haarverdichtung versuchen. Dazu werden echte Haarsträhnen in ein Haarnetz eingearbeitet. Anschließend wird das Netz mit einem Faden und deinem eigenen Haar am Oberkopf verknüpft. Alternativ lassen sich Haarteile mit einem Kleber befestigen, sodass das Haarteil mit der Kopfhaut verbunden ist. Auf diese Weise kannst du mit deinem neuen Haar alles machen.
Wenn Du Dich für eine Echthaarperücke interessierst, dann solltest Du ein gewisses Budget haben. Preise liegen zwischen 500 bis 3000 Euro. Ein Perückenmacher knüpft hier aus mehr als 180.000 echten Haaren eine Perücke.
Es gibt Echthaarperücken aus indischem Tempelhaar, oder Modelle aus europäischem Echthaar. Maschinell angefertigte Produkte aus Kunsthaar sind da günstiger. Hier kannst Du auch deutlich unter 500 EUR was bekommen.
Perücken gibt es in verschiedenen Längen und Farben. Falls du Langhaarperücken bevorzugst, dann ist ein Modell aus echtem Haar empfehlenswert, weil Synthetik an der Schulter scheuert. Andererseits sind die Synthetikperücken eine preiswerte Alternative. Heutzutage sind die Ränder so gearbeitet, dass der Ansatz fast unsichtbar ist. Zudem ist die eigene Kopfhaut erkennbar.
Echte Hilfe
Die Ursachen für Haarausfall sind sehr verschieden. Mal steckt eine Krankheit dahinter oder eine Chemotherapie. Bei einer Glatze sind die Gründe vererbt. Bei den Betroffenen kann das zu echten Problemen führen. Im Gegensatz zu den Frauen wird lichtes Haar bei Männern allerdings eher akzeptiert. Krankenkassen sind bereit, sich an den Kosten für das Zweithaar zu beteiligen. Du bekommst die Perücken entweder bei Zweithaarspezialisten oder Friseuren, die auch Perücken anbieten.
Ratgeber Perücke kaufen
Ob Perücken aus Echthaar, Synthetikfaser oder Mischhaar: Den Haarersatz gibt es in vielen Farben, Qualitäten und Preislagen. Doch die Vielfalt kann auch überfordern. Überleg daher genau, ob die Perücke zu deiner Persönlichkeit passt. Dass sie gut sitzt und und natürlich aussieht, sollte selbstverständlich sein. Achte darauf, dass die Perücke unauffällig ist und nicht zu dominant. Nichts ist peinlicher, als wenn man darauf angesprochen wird. Und das vielleicht auch noch, wenn du nicht über deine Krankheit reden möchtest.
Mit einer Maßanfertigung bist du übrigens gut beraten.
Zahlt die Krankenkasse?
In der Regel musst du nichts bezahlen, wenn du eine Perücke aus gesundheitlichen Gründen benötigst und du dich deshalb an einen Zweithaarspezialisten wendest. Dort wird das Produkt fachmännisch für dich angefertigt. Es gibt Perücken aus synthetischen Fasern, die anteilig oder ganz von den Krankenkassen übernommen werden. Bei einer Eigenbeteiligung bekommst du je nach Qualität auch eine Echthaarperücke. Zudem gewähren dir die Krankenkassen einmal im Jahr den Kauf einer Perücke, wenn eine medizinische Begründung vorliegt. So hast du mit der Zeit mehrere Modelle zur Auswahl, die du alle gut pflegen solltest.
Pflege
Für die Echthaarperücke darfst du normale Mittel verwenden, für die Synthetikperücke gibt es besondere Produkte. Außerdem solltest du vermeiden, dein Zweithaar der Wärme auszusetzen. Einerseits werden dadurch die Fasern beschädigt und andererseits lösen sich durch das Schwitzen die Knüpfpunkte auf. Schließlich kann es passieren, dass durch das Waschen die Haare verfilzen.
Ausgefallene Perücken zum Spaß
Manchmal ist aber auch nur Spaß der Grund, um sich eine Perücke zu kaufen. Ob Karnevalsperücke, Fußballgaudi oder Junggesellenabschied – erlaubt ist, was Spaß macht. Das haben auch die Anbieter längst entdeckt. Von der Vokuhila Perücke über Afrolook oder Barockstyle wird so ziemlich jeder Geschmack bedient. Gerade die Vokuhila ist inzwischen eine echte Kultfrisur und immer gut für einen Gag. Für alle, die Vokuhila noch nicht kennen: Vorne kurz, hinten lang, die 80er lassen grüßen!
Aktuell ist übrigens Donald Trump mit seiner auffälligen Föhnfrisur “in”. Einfach eine Trump Perücke kaufen, und schon bist Du der 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Die Geschichte der Perücke
Kopf- und Haarschmuck waren zu allen Zeiten wichtiger Ausdruck einer Person. Schon die Antike (Ägypten, Griechenland) kannte Perücken. Den meisten von uns dürfte aber die Perücke im Barock bekannt sein. Bekanntes Beispiel ist König Ludwig XIV. Die weißen Locken wurden auch Allongeperücken genannt. Was anfangs nur den Adeligen erlaubt war, verbreitete sich im 18. Jahrhundert auch unter dem Bürgertum. Das änderte sich mit der Französischen Revolution. Von da an gehörte die Perücke nur noch zur Amtstracht.
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